HANOI – SAPA – HALONGBUCHT – NINH BINH – PHONG NHA – HO CHI MINH CITY – MEKONG DELTA – PHU QUOC

ANREISE

Von Tokyo aus flogen wir in die Hauptstadt von Vietnam nach Hanoi. Nach dem sechsstündigen Flug und einer halbstündigen Taxifahrt waren wir froh, endlich im Hostel angekommen zu sein. Zum Glück hatten wir direkt am Flughafen eine Kleinigkeit zu Abend gegessen, sodass wir nach dem Check-in im Hostel direkt ins Bett gehen konnten.

HANOI

Nachdem wir die letzten zwei Wochen im sauberen, geordneten und zivilisierten Japan verbrachten, hatten wir gleich am ersten Morgen auf dem Weg zum Frühstück einen kleinen Kulturschock. Die Trottoirs wurden als Rollerparkplätze genutzt und der wenige freie Platz, der noch war, wurde von den verschiedenen Shopbesitzern vollgestellt mit deren Ware. Also waren wir gezwungen, auf der Strasse zu laufen und wir merkten schnell, dass weder Autos noch Rollerfahrer oder Tuktuks einem freiwillig über die Strasse lassen. Es war laut, chaotisch und verhältnismässig lag viel Müll auf den Strassen, sodass wir froh waren, als wir im Café ankamen.

Die kommenden Tage hatten wir leider kein Wetterglück und es war meist grau und nieselte leicht, sodass wir nicht besonders viel unternommen haben. Die Hauptattraktivität in Hanoi, der Zug, der nur wenige Zentimeter vor den Cafés hindurchfährt, wollten wir uns jedoch nicht entgehen lassen und so machten wir uns an unserem zweitletzten Tag auf den Weg in die berühmte Trainstreet.

Als wir aus dem Taxi stiegen, fing uns bereits die erste Cafébesitzerin ab, die uns durch ihr Haus hindurch führte zu einem kleinen Tisch in vorderster Reihe direkt neben dem Bahngleis. In dem kleinen Café genossen einen frischen Mangosaft und ein Kokonusskaffee, der als vietnamesische Spezialität gilt, während wir auf die Durchfahrt des Zugs warteten. Wenige Minuten vor der Durchfahrt wurde der kleine Tisch, an dem wir uns befanden, von einer Serviceangestellten weiter nach hinten ganz an die Hauswand geschoben und wir wurden informiert, unsere Knie einzuziehen, damit wir dem Zug nicht zu nahe kommen. Die Kaffeebesitzerin erklärte uns, dass er Zug nur 10 cm vor unseren Füssen durchfahren wird und es wirklich sehr wichtig sei, dass wir uns nicht nach vorne bewegen. Selbstverständlich haben wir die zugegebenermassen etwas übertrieben gehaltenen Anweisungen befolgt. Aber als der Zug angesaust kam, waren wir über die keineswegs übertriebenen Hinweise der Cafébesitzerin äusserst froh, denn viel Platz zwischen uns und dem Zug war da tatsächlich nicht mehr!

Am nächsten Tag fuhren wir mit dem Nachtzug nach Sapa und konnten uns das Spektakel der Zugfahrt durch die engen Häusergassen mit den Cafés und unzähligen Schaulustigen nun aus der anderen Perspektive aus dem Zugfenster geniessen.

SAPA

Nachdem wir im Hostel unsere grossen Gepäckstücke deponiert hatten, holte uns Mama-Ti, unser persönlicher Guide für die nächsten zwei Tage, ab. Die Wanderung startete direkt bei unserem Hostel im Zentrum von Sapa und führte zum Haus von Mama-Ti in einem kleinen Bergdorf etwa 12 km ausserhalb von Sapa, umgeben von unzähligen Reisterrassen. Nachdem wir den ersten Anstieg hinter uns hatten, sahen wir zum ersten Mal die beeindruckende Landschaft mit Reisterrassen, soweit das Auge reichte.

Leider war während unserer Besuchszeit keine Reissaison, aus diesem Grund war die Landschaft nicht so saftig grün, wie wir es uns vorgestellt und erhofft hatten. Die Saison hier ist erst im Sommer, während der Regenzeit. Die Tour beinhaltete eine Übernachtung inkl. Abendessen bei der Familie von Mama-Ti zu Hause. Direkt nach der Ankunft wurde uns von ihr das einfache Zimmer für die Übernachtung gezeigt und einen Tee serviert. Den Tee fanden wir jedoch leider absolut ungeniessbar und so landete dieser in einem unbeobachteten Moment zur Bewässerung in dem nahe gelegenen Bambusstrauch. Das Abendessen war dann zu unserer grossen Erleichterung jedoch sehr lecker und nach einigen Runden hausgebranntem Reisschnapps begaben wir uns dann in unser Zimmer. Die Einrichtung des ganzen Haus war äusserst spärlich und einfach, aber für uns war es ein einmaliges und absolut authentisches Erlebnis, das wir es definitiv weiterempfehlen können.

Am zweiten Tag führte die Tour durch mehrere Reisfelder hindurch zurück ins Tal. Als Mama-Ti plötzlich inmitten eines dieser Reisfelder einen Halt einlegte, wollten wir uns umgehenden nach dem Grund für den abrupten Stopp erkunden und sahen dabei nur wenige Meter entfernt eine Rothals-Wassernatter direkt vor uns auf dem schmalen Pfad. Als wir sie fragten, ob diese giftig und gefährlich sei, antwortete sie nur knapp mit «sometimes», wir machten aber einen grossen Bogen um sie herum. Vermutlich wollte sie uns mit dieser Antwort keine Angst einjagen, denn als wir nur wenige Stunden später eine tote Schlange derselben Art am Strassenrand entdeckte, bezeichnete Mama-Ti diese bereits als «very dangerous» und die lokale Bevölkerung töten diese absichtlich um die Gefahr für die spielenden Kinder zu verringern.

Im Tal angekommen genossen wir ein leckeres lokales Mittagessen in einem kleinen Restaurant, im Anschluss fuhren wir mit dem Rollertaxi zurück nach Sapa. Hier verbrachten wir einen weiteren Tag, bevor unsere Reise mit dem Nachtbus in die Halongbucht weiterging.

HALONGBUCHT

Unsere ersten beiden Nächte in der weltberühmten Halongbucht verbrachten wir auf der Insel Cát Bà, einem kleinen idyllischen Ort. Wir buchten ein Doppelzimmer in einem familiengeführten Hotel für nur CHF 6.50/Nacht. Das Zimmer war einfach, wurde aber täglich gereinigt, Duschtücher waren ebenfalls inkludiert und das Beste war die wunderbare Meersicht– was für ein hervorragendes Preis-/Leistungsangebot. Vietnam gehört allgemein zu den günstigsten Ländern, die wir besuchten. In Cát Bà bezahlten wir z.B. nur CHF 0.80 für zwei grosse kühle Bier in einer Bar direkt an der Promenade mit Sicht auf einen herrlichen Sonnenuntergang. Günstiger war es noch nirgends.

Interessante Nebenbemerkung: Die vietnamesische Landeswährung ist weltweit die zweitschwächste Währung, für 1 Schweizer Franken erhielten wir über 25'000 vietnamesische Dong. So kam es schon mal vor, dass wir für ein paar Übernachtungen in einer Unterkunft Millionenbeträge bezahlt haben und nein, wir haben diese nicht gekauft. 😊

Etwas ausserhalb des Dorfkerns wanderten wir an unseren zweiten Tag in Cát Bà zu einem Aussichtspunkt im gleichnamigen Nationalpark. Der Anstieg war nicht ganz ohne, wir mussten feststellen, dass seitdem wir unsere Wanderschuhe anfangs Jahr in Ushuaia verabschiedet haben, doch ein wenig aus der Übung gekommen sind. Oben angekommen wurden wir trotz etwas Dunst in der Luft mit einer tollen Rundumsicht belohnt. Auf dem Rückweg besuchten wir noch zwei kleinere Höhlen, die Trung Trang Höhle sowie die Spital Höhle, die während Vietnamkrieg als Feldspital im Einsatz war.

Von Cát Bà aus unternahmen wir einen zweitägigen Bootsausflug in die Halongbucht, doch leider herrschte ausgerechnet an diesen beiden Tagen schlechtes Wetter. Wir hatten nur 16 ° Celsius und aus diesem Grund verzichteten wir freiwillig darauf, im Meer zu baden und haben stattdessen beim Kajakfahren Pullover und die Regenjacke anzogen. Unsere hohen Erwartungen an die Halongbucht wurden aufgrund von dem kalten Wetter und dem immer grauen Himmel nicht erfüllt, tatsächlich waren wir ein wenig enttäuscht. Da man das Wetter nicht beeinflussen kann und wir Bescheid wussten, dass wir in der kühleren Nebensaison unterwegs waren, war es trotzdem ein toller Bootsausflug, auf dem wir viele reisebegeisterte Menschen aus aller Welt kennengelernt haben.

NINH BINH

Hier genossen wir ein paar ruhige Tage und entspannten in unserem hoteleigenen Jacuzzi und der dazugehörigen Sauna, da auch hier das Wetter nicht besonders gut war. Wir erfreuten uns jedoch bereits ab den etwas wärmeren Temperaturen und immer, wenn tagsüber die Sonne sich kurz blicken liess, schlenderten wir durch die kleine Ortschaft oder machten bei unserem Lieblingsrestaurant einen Halt, das wir gesamthaft sieben Mal besuchten.

An einem sonnigen Tag wanderten wir zum Hang Mua Aussichtspunkt hoch, von wo aus wir eine wunderbare Weitsicht über die Region rund um Ninh Binh hatten.

Von Ninh Binh aus fuhren wir während acht Stunden mit dem Zug Richtung Süden nach Dong Hoi, von wo aus uns ein Taxi in einer abenteuerlichen Fahrt innert 30 Minuten nach Phong Nha brachte, anstelle den von Google Maps angegebenen knapp 50 Minuten.

PHONG NHA

Phong Nha ist bekannt für seine vielen verschiedenen Höhlen. Aufgrund der grossen Distanz zwischen den Höhlen entschieden wir uns, eine geführte Tour zu machen. Unsere erste Destination war die Paradieshöhle, die insgesamt 31.4km lang und eine Höhe von bis zu 60 Metern hat und somit die grösste Trockenhöhle von Asien ist. Zu Fuss kann man jedoch ausschliesslich den ersten Kilometer der Höhle besichtigen. Nach einem leckeren Mittagessen fuhren wir weiter zur Phong Nha Höhle, bei der wir den grössten Teil per Boot erkundeten.

Nach zwei Wochen im nördlichen Teil von Vietnam flogen wir in den Süden und freuten uns auf wärmeres Klima und mehr Sonne. 😊

MEKONG DELTA

Der Mekong Fluss führt durch sechs Länder in Asien, darunter auch Vietnam. Er hat eine Länge von über 4300 Kilometer und gehört somit zu den grössten Flüssen der Welt. Der Fluss dient der Lebensgrundlage von über 60 Millionen Menschen, dennoch gehen sie unserer Meinung nach überhaupt nicht sorgsam mit dem Wasser um, überall wo man hinsieht, befindet sich Plastik und Müll im Wasser und wir sahen auch mehrere Schiffswracks, die einfach vor sich hin rosteten.

Für unseren Aufenthalt im Mekong Delta haben wir uns für ein kleines Resort in der Nähe von Cai Be, direkt am Mekong Fluss entschieden, von wo aus wir einen Tagesausflug auf dem Mekongfluss unternahmen, um so das Leben der Einheimischen besser kennenzulernen. Mit einem kleinen Holzboot fuhren wir durch einen Nebenarm des Flusses und besuchten danach einen Floating Market, bei dem die einheimischen Bauern ihre Waren auf dem Boot verkaufen oder gegen andere Güter tauschen. Zum Abschluss besuchten wir eine kleine familiengeführte Manufaktur, in der verschiedene Lebensmittel aus Reis hergestellt werden wie z. B. Reisblätter, Reissüssigkeiten oder Reispuff. Es war spannend anzusehen, wie die Lebensmittel in aufwendiger Handarbeit entstehen.

PHU QUOC

Die kleine vietnamesische Insel befindet sich ganz im Süden, unmittelbar vor der Küste Kambodschas und ist vermutlich der bekannteste Ort im Land für Strandferien. Bei herrlichen 30 Grad, purem Sonnenschein und feinem Sandstrand genossen wir es, endlich wieder im Meer schwimmen zu gehen.

HO CHI MINH CITY

In Vietnams grösster Stadt, die auch weiterhin unter ihrem alten Namen Saigon bekannt ist, verbrachten wir zwei Nächte vor dem Flug in das nächste Land. Wir schlenderten durch die Stadt, machten ein paar Besorgungen für unseren Weiterflug und waren fasziniert von dem scheinbar endlosen Strom an Motorroller auf den Strassen.

Nach knapp vier Wochen Vietnam freuten wir uns riesig auf einen gemütlichen Abschluss unserer Weltreise auf den Philippinen mit ganz viel Sonne, Strand und Meer. 😊

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