ANTIGUA - EL PAREDON - GUATEMALA CITY
ANTIGUA
Eine charmante Stadt, umgeben von den drei Vulkanen Agua, Fuego und Acatenango und bekannt für ihre Architektur aus der spanischen Kolonialzeit. In dieser Stadt haben wir sechs Nächte verbracht - unser bisher längster Aufenthalt an einem Ort. Im Zentrum sind die Strasse aus altem Kopfsteinpflaster, die Häuser sind stilvoll bunt und bei klarem Wetter kann man die massiven Vulkane aus der Ferne bestaunen.
Ein besonderes Highlight dieser Region ist die Wanderung auf den Vulcano Acatenango, für die auch wir unter anderem nach Antigua gekommen sind.
Die Wanderung zum Vulcano Acatenango ist eine zweitägige Tour, die gemäss anderen Reisenden und Online-Berichten eine ordentliche Herausforderung darstellt, da es auf den 3'976 m.ü.M. hohen Gipfel geht. Das wollten wir unbedingt machen. Am Samstagmorgen um 09:00 Uhr ging es los, um den Vulcano Acatenango zu erklimmen. Pünktlich wurden wir am vereinbarten Treffpunkt von dem Bus abgeholt und nachdem alle weiteren Teilnehmer aufgeladen waren, wurden wir als Erstes zum Ausrüstungs-Zenter des Touranbieters gefahren. Dort konnten wir uns eindecken mit Winterjacken und -handschuhen, Essensbox, Cambelbak für drei Liter Wasser und Regenponcho.
Vollgepackt mit warmen Kleidern (auf dem Gipfel soll es um die null Grad Celsius sein), leckeren und vor allem grossen Mahlzeiten für Mittag- und Abendessen, Frühstück, Snacks und genügend Wasser fuhr uns der Bus weiter zum Ausgangspunkt auf 2'200 m.ü.M. Unsere Gruppe besteht aus 20 Teilnehmer/-innen und vier Guides sowie diversen Einheimischen, die von den Tourteilnehmern auf Wunsch gegen Aufpreis ihr Gepäck hochtragen. Wir haben uns dazu entschieden, unser Gepäck selbst zu tragen. Gehört schliesslich mit zur Challenge, dachten wir uns optimistisch. Obwohl die 11 bzw. 17 kg (ja wir konnten die Rucksäcke wiegen, um zu entscheiden, ob wir ein "Porter" beauftragen wollen) bereits nach den ersten Höhenmeter gefühlt immer schwerer wurden und vor uns lag ein 5-6-stündiger Aufstieg mit 1400 Höhenmeter bei rund 97 % Luftfeuchtigkeit. Klingt anstrengend und das war es auch! Ausnahmsweise waren wir froh über die Wolken am Himmel, damit die Hitze der Sonne uns nicht zusätzlich ermüdete.
Gemäss Guide sind die ersten zwei Stunden am steilsten und somit gleich zu Beginn sehr kräfteraubend. Dank regelmässigen Pausen und geliehenen Natur-Wanderstöcken erreichten wir nach ungefähr zwei Stunden und 900 bewältigten Höhenmeter den Rastplatz für die Mittagspause und liessen uns unsere selbst hochgetragene Lunchbox mit Reis, Bohnen, Salat und Ei wohlverdient schmecken. Nach der 45-minütigen Pause und frisch gestärkt waren wir bereit, die weiteren 500 Höhenmeter bis zum Basecamp in Angriff zu nehmen. Der zweite Teil war tatsächlich ein wenig angenehmer, es ging nicht mehr nur bergauf, sondern zwischenzeitlich auch mal gerade aus. Die gesamte Wanderung war landschaftlich einfach wunderschön. Wir durchquerten vier verschiedene Mikroklimas (Ackerland, tropischer Nebelwald, Hochgebiergswald und Vulkangestein), bis wir um 16:45 Uhr unser Basecamp auf 3'600 m.ü.M. erschöpft, aber glücklich erreichten. Mit heisser Schokolade wärmten wir uns am Lagerfeuer auf und waren froh, dass wir es bis hierher geschafft haben. Mit lautstarkem Grollen machte sich der nebenanliegende Vulcano Fuego bereits bemerkbar. Leider war es bei der Ankunft am Basecamp so neblig, dass die Sicht kaum 50 Meter betrug.
Ungefähr eine Stunde später lichtete sich der Nebel und der mächtige Vulcano Fugeo tauchte vor unseren Augen auf. Grösser und näher, als wir es uns vorgestellt haben. Was für ein imposanter Anblick! Als einige Minuten später eine Eruption folgte, waren wir das erste Mal hin und weg, und auf einen Schlag waren alle Anstrengungen des Aufstiegs vergessen. Da es zu diesem Zeitpunkt noch hell war, gab es "nur" eine grosse Aschewolke, aber leider noch keine Lava zu sehen. Für uns war nun klar, wir legen uns auf keinen Fall schlafen, bevor wir nicht eine Eruption mit Lava gesehen haben, Müdigkeit hin oder her. Wir warteten also alle gespannt darauf. Zwischenzeitlich wurde uns das Abendessen, Spaghetti an Tomatensauce und Knoblauchbrot serviert, und immer wann das Grollen zu hören war, waren unsere Augen auf den Vulkan gerichtet, um zu prüfen, ob klare Sichtverhältnisse herrschen und somit die Lava zu sehen ist.
Um ungefähr 21:00 Uhr war es so weit. WOW! Was für ein Anblick. Was für ein unglaubliches Naturspektakel und das Ganze aus solch geringer Distanz zu bestaunen war einfach nur faszinierend. Der Vulcano Fuego war klar und deutlich zu sehen und die ausbrechende Lava ebenfalls.
Es fällt uns nicht leicht, dieses Naturereignis mit den passenden Worten zu beschreiben und unsere Fotos/Videos werden gegenüber dem Anblick in Person nicht annähernd gerecht, aber wir haben es trotzdem versucht, dies in Bildern festzuhalten.
Begeistert legten wir uns in unser Doppelzelt schlafen. Die Zeltausstattung war fast schon luxuriös mit dicken Matratzen, warmen Schlafsäcken und Kissen. Richtig tief schlafen konnten wir trotzdem nicht, immer wieder hörten wir das Grollen und die Erschütterungen des Vulkans und so lockte es uns um Mitternacht nochmals nach draussen. Wir zogen unsere warmen Kleidungen an, packten die Kameras und Smartphones und setzen uns draussen mit bestem Blick auf den Vulkan auf eine Naturbank. Während mehr als zwei Stunden bestaunten wir die alle 30-40 Minuten stattfindenden atemberaubenden Vulkanausbrüche. Uns war bewusst, dass wir dadurch nur zu wenig Schlaf kommen werden, da wir um 03:45 Uhr wieder aufstehen mussten. Es war jedoch jede einzelne wache Minute wert.
Pünktlich, aber mit leeren Mägen wanderten wir um 04:00 Uhr los Richtung Gipfel des Vulcano Acatenango, mit dem Ziel, den Sonnenaufgang sowie den Vulcano Fuego, aus einer anderen Perspektive von dem Gipfel aus zu betrachten. Die knapp 400 Höhenmeter bis zur Spitze waren jedoch beschwerlich, mühsam und ziemlich kalt. Dank Zwiebelschalenprinzip war die Temperatur jedoch erträglich. Der Untergrund auf dem gesamten Weg besteht aus losem Vulkangestein und Asche. Alle drei Schritte vorwärts, ging es wieder zwei Schritte zurück, es war wie Laufen auf einem riesigen Sandhügel. Etwa eineinhalb Stunden später erreichen wir rechtzeitig vor dem Sonnenaufgang den Gipfel des Vulcano Acatenango auf 3'976 m.ü.M. Unser Guide brachte warmes Wasser mit und so konnten wir mit der mitgebrachten Tasse und Teebeutel einen warmen Tee geniessen, während wir uns an der fanatischen Aussicht erfreuten.
Zurück im Basecamp gab es das ersehnte Frühstück, nachdem es anschliessend hinunter zum Ausgangspunkt ging. Unten ist man bekanntlich ja schneller als oben. Die gesamthaft 1800 Höhenmeter Abstieg haben wir jedoch während den nächsten Tagen noch lange in den Beinen gespürt. 😃
EL PAREDON
Unsere ersten "Ferien vom Reisen". Während fünf Tagen genossen wir die Ruhe in einer naturnahen Unterkunft, direkt am wunderschönen und kilometerlangen schwarzen Sandstrand mit dem Pazifik vor der Haustür in El Paredon. WiFi gab es weder in unserer Unterkunft noch in den wenigen kleinen Restaurants, deshalb haben wir die Tage ohne Internet verbracht/überlebt.
So sah in etwa unser wiederholender Tagesablauf aus:
Frühstück - Buch in der Hängematte lesen - Mittagessen - Baden - Sonne geniessen - Strandspaziergang - Bier anstossen zum Sonnenuntergang - Abendessen - Schlafen
Apropos schlafen; von unserem kleinen Bungalow, dass keine Fensterscheiben hatte, lauschten wir dem Rauschen des Pazifik nur zu gerne beim Einschlafen. Besser als jede “Relaxing Waves” Spotify Playlist. 😊
GUATEMALA CITY
Unsere letzte Nacht in Guatemala verbrachten wir in der Hauptstadt. Da unser Flug nach San José, Costa Rica am darauffolgenden Tag frühmorgens war, haben wir eine Unterkunft ganz nahe am Flughafen gebucht. Wir verbrachten einen gemütlichen Abend in unserem Airbnb, bestellten einen leckeren Burger und legten uns früh schlafen.