CUSCO - SALKANTAY TREK - MACHU PICCHU - HUACACHINA - PARACAS

ANREISE

Da unser Flieger bereits frühmorgens um 05:00 Uhr abhob, entschieden wir uns, unsere letzte Nacht in Kolumbien im internationalen Flughafen von Bogota zu verbringen. Als wir kurz nach 21:00 Uhr ankamen, stellten wir erleichtert fest, dass dies kein Problem darstellen sollte, da es viele ruhige Sitzgelegenheiten hatte und wir bei Weitem nicht die Einzigen mit diesem Vorhaben waren. Pünktlich stiegen wir in den Flieger ein und kurz nach Abflug fielen uns vor Müdigkeit die Augen zu, sodass die dreistündige Strecke trotz unbequemen Sitzen, wie im Flug verging. Nach einem sechsstündigen Zwischenhalt in Lima kamen wir am Nachmittag um 16:00 Uhr endlich in Cusco an. Am Flughafen wurden wir von Flavia's Bruder Manuel und seiner Freundin Mirella herzlich empfangen. Sogar mit Plakat mit unseren Namen drauf! Die beiden sind zurzeit ebenfalls auf Weltreise und wir werden zu viert während den kommenden Wochen Peru bereisen. Auf die bevorstehende Zeit haben wir uns schon lange gefreut.

CUSCO

Die ehemalige Hauptstadt des Inka-Reichs befindet sich im peruanischen Hochland auf 3400 m.ü.M. und deshalb beschlossen wir zu Beginn einige gemütliche Tage einzulegen, um uns an die Höhe zu gewöhnen.

Während dem ersten Tag schlenderten wir durch die Strassen von Cusco, besichtigten die vielen historischen Plätze und ein Aussichtspunkt mit fantastischem Panoramablick über die Stadt. Dabei bemerkten wir, dass Treppensteigen und die steilen Strassen hochgehen definitiv anstrengender ist, als in den für uns gewohnten tieferen Regionen. Aber abgesehen davon, dass uns bei jeglichen Steigungen etwas schneller die Puste ausging, haben wir die Höhe gut ertragen.

Am zweiten Tag wanderten wir zur Salinera de Maras, die weltweit höchstgelegene Salzfarm. Diese befinden sich im Valle Sagrado, dem heiligen Tal der Inkas, rund eine Autostunde von Cusco entfernt. Der Fahrer des Collectivo lies uns auf Verlangen an der Hauptstrasse raus und von da aus führte eine rund zweistündige Wanderung durch das wunderschöne Andenhochland Perus, direkt zu den Salzterrassen von Maras.

Die Salzterrassen wurden vor über 1000 Jahren durch die Inkas erbaut und werden heute noch aktiv bewirtschaftet. Die Tausende von kleinen Salzbecken mit verschiedenen Weisstönen bilden ein natürliches Mosaik und erzeugen ein einzigartiges Landschaftsbild.

Für unseren dritten Tag in Cusco buchten wir die Tour zum Montana Vinicunca, besser bekannt unter dem Namen Rainbow Mountain. Frühmorgens um 04:00 Uhr klingelte der Wecker und kurz danach wurden wir vom Touranbieter direkt vor unserem Airbnb abgeholt. Bei Temperaturen nur knapp über dem Gefrierpunkt stiegen wir warm eingepackt in den Minivan. Mütze und Daunenjacke blieben auch während der gesamten Fahrt an, denn eine Heizung gab es leider nicht.

Nach knapp vier Stunden (inkl. Frühstücksstop) wurden wir beim Ausgangspunkt der Wanderung auf 4600 m.ü.M. abgeladen und und unser Guide hat uns darauf hingewiesen, dass wir um 13:00 Uhr zurückfahren. Gemeinsam mit vielen weiteren Touristen wanderten wir los in Richtung Rainbow Mountain, der sich auf 5036 m.ü.M. befindet. Nach eineinhalb Stunden erreichten wir die Spitze und waren verblüfft über die intensiven, natürlichen Farbverläufe des Berges und die wunderschöne Panoramasicht rund um den Berg.

Eine zusätzliche 40-minütige Wanderung, bei der man sich die gesamte Zeit auf rund 5000 m.ü.M befindet, führte uns weiter zum Valle Rojo. Viele der Touristen vom Rainbow Mountain zog es an diesem Tag jedoch nicht zum benachbarten roten Tal. Neben uns waren nur eine Handvoll weitere Touristen hier. Wir erfreuten uns jedoch umso mehr an der Ruhe und dem spektakulären, wie aus dem Gemälde entsprungenen Ausblick über das Tal, das sein Name wirklich verdient.

SALKANTAY TREK / MACHU PICCHU

Machu Picchu gehört zu den sieben neuen Weltwundern und ab Cusco gibt es ganz unterschiedliche Möglichkeiten, dort hinzugelangen. Wir entschieden uns für eine Mehrtageswanderung, genauer gesagt den Salkantay Trek. Das spezielle dabei war jedoch, dass wir die Tour nicht mit einer geführten Gruppe machten, sondern auf eigene Faust, sodass wir die Etappen der Wanderungen nach unseren Wünschen gestalten konnten.

Am Sonntagabend packten wir unsere grossen Rucksäcke für die bevorstehende 8-Tageswanderung. Das restliche Gepäck konnten wir während dieser Zeit kostenlos im Hostel in Cusco lagern, das wir vor und nach dem Trek als Unterkunft gebucht hatten.

Um 04:00 Uhr stiegen wir in das Collectivo ein, dass uns nach Challacancha zum Ausgangspunkt unserer bevorstehenden Wanderung brachte. Kurz vor 07:00 Uhr, nachdem wir die Eintrittstickets für den Salkantay Trek gelöst hatten, wanderten wir los zu unserem ersten Tagesziel in Soraypampa.

Als wir bereits vor 10:00 Uhr unser Tagesziel erreichten, standen als Zusatzaktivität noch weitere 350 Höhenmeter zur Humantay Laguna auf dem Programm. Eine wunderschöne blaue Lagune, die uns etwas an die heimische Schweizer Berglandschaft erinnerte. Leider waren die umliegenden über 6000 Meter hohen Berggipfel die meiste Zeit hinter dicken Wolken versteckt.

Der zweite Tag war der mit Abstand beschwerlichster und längste Tag der ganzen Wanderung und deshalb starteten wir bereits um 06:15 Uhr. Als Erstes stand ein dreistündiger Anstieg zur Salkantay Passhöhe auf 4630 m.ü.M. an, was auch gleichzeitig der höchste Punkt unserer Wanderung war. Auf der Passhöhe angekommen durchbrach die Sonne für wenige Minuten die Wolkendecke und ermöglichte uns ein Blick auf den Gipfel des beeindrucken Salkantay.

Nach dem kräfteraubenden Anstieg erwartete uns ein sechsstündiger, nicht enden wollender Abstieg, hinunter bis nach Chaullay.

Tag 3 - Spa Day! Nach den Strapazen der ersten beiden Tage gönnten wir uns ein wenig Entspannung in den nahe gelegenen heissen Quellen von Santa Teresa. Diese flexible Routenplanung mit Erholungsmöglichkeiten war definitiv einer von vielen Vorteilen unserer individuellen Tour ohne Guide.

Tag 4 - Die Wanderoute führte von Santa Teresa nach Lucmabamba. Dort buchten wir eine Übernachtung im B&B auf der Kaffeefarm von Fredy & Esther und diese beinhaltete am Abend eine Führung durch ihre Kaffeeplantage. Wir machten den kompletten Prozess der Kaffeeherstellung im Schnelldurchgang durch. Im Unterschied zur Besichtigung der letzten Kaffeefarm in Salento,Kolumbien waren wir diesmal während der Erntezeit vor Ort. Der Inhaber Freddy erklärte uns, dass am darauffolgenden Tag Kaffee geerntet wird. Den Kaffee, den es am Ende zum Probieren gab, durften wir sogar selbst rösten und mahlen. Super spannend und super lecker. Am Ende erzählte uns Freddy voller Stolz, dass sein Kaffee auch in der Schweiz verkauft wird.

Tag 5 - Für die letzte Nacht vor dem Machu Picchu Dorf entschieden wir uns für eine Lodge in Llactapata, nach knappen fünf Stunden erreichten wir die Unterkunft und die Aussicht war einfach atemberaubend. Wir hatten vom Bett und sogar von der Toilette(!) aus freie Sicht auf die fünf Kilometer entfernte Inka Stadt Machu Picchu und der umliegenden Bergkette - was für ein Anblick!

Tag 6 - Von Llactapata via Hidroelectrica hiess unser Tagesziel Aguascalientes, auch bekannt unter dem Namen Machu Picchu Dorf. In Hidroelectrica fährt der populäre Perurail Zug hoch zum Dorf. Da der Zug jedoch 45 Dollar pro Person kostet, entschieden wir uns für die budgetfreundliche 11 Kilometer lange Wanderung entlang der ikonischen Eisenbahnstrecke und genossen den Ausblick auch zu Fuss.

Tag 7 - Unser zweitletzter Tag der Wanderung startete bereits um 04:00 Uhr. An diesem Tag standen uns unzählige Stufen hoch bis zum Machu Picchu Berg bevor. Die ersten 400 Höhenmeter bis zum offiziellen Eingang wanderten wir die meiste Zeit im Dunkeln, im Licht unserer Stirnlampen. Die darauffolgenden 600 Höhenmeter waren innerhalb der Ruinenstadt, hinauf zur Spitze des Machu Picchu Berg auf 3061 m.ü.M. Da wir unsere Eintrittstickets für 6 Uhr (bzw. 7 Uhr für den Machu Picchu Berg) buchten, zählten wir an diesem Tag zu den ersten Besuchern, sodass uns das eine oder andere Foto ohne die ganzen Menschenmassen, die zur späteren Zeit die Ruinen belagerten, gelang.

Etwas ausser Atem oben auf dem Gipfel angekommen, konnten wir die bezaubernde Aussicht über den Machu Picchu und die umliegenden Berge geniessen. Von hier oben entdeckten wir sogar unsere Unterkunft von Llactapata.

Nach einer Mittagspause beim Haupteingang verbrachten wir den Nachmittag in der Ruinenstadt. Einstimmig entschieden wir uns für einen geführten Rundgang mit einem Guide. Auf diese Weise haben wir noch mehr über die spannende Geschichte der Inkas und des Machu Picchu erfahren. Die im Verhältnis zum Eintrittspreis relativ tiefen Zusatzkosten für einen Guide haben sich unserer Meinung nach definitiv gelohnt.

Am späteren Nachmittag kehrten wir zurück in unsere Unterkunft. Spätestens zu diesem Zeitpunkt machte sich die Müdigkeit in den Beinen endgültig bemerkbar. Wir freuten uns auf einen leckeren Burger, Pommes und ein wohlverdientes kühles Bier im Wissen, dass uns morgen nur noch eine relativ kurze Wanderung zurück nach Hidroelectica bevorstand. Denn ab da entschieden wir uns, mit dem Bus retour nach Cusco zu reisen.

Eine wunderschöne, aber auch anstrengende 8-Tageswanderung neigte sich dem Ende zu. Insgesamt haben wir 90 Kilometer zurückgelegt und sind 4'081 Meter hinauf und 4'596 Meter herunter gewandert. Als Erinnerung an die Wanderung und den Machu Picchu, liessen wir unsere Reisepässe mit dem Machu Picchu Logo stempeln.

Eine weitere Nacht verbrachten wir in Cusco, bevor uns die bisher längste Busreise in das 18 Stunden entfernte Huacachina brachte.

HUACACHINA

Eine kleine Oase in der Wüste von Peru, die für die nächsten zwei Tage unser zu Hause war. Wir freuten uns riesig auf etwas wärmere Temperaturen, baden im Pool und natürlich die umliegenden Sanddünen. So bestand unser erster Tag hauptsächlich daraus, am hosteleigenen Pool die Sonne zu geniessen.

Am Vormittag des zweiten Tages spazierten wir los, um eine Düne direkt vor der Oase zu erklimmen. Mit über 200 Meter Höhe handelt es sich dabei um die höchsten Sanddünen von Peru und nach wenigen Minuten erreichten wir die Spitze. Der Ausblick über die endlose Wüstenlandschaft lohnte sich definitiv, auch wenn der Weg durch den losen Sand nicht ganz einfach war.

Für den späteren Nachmittag buchten wir eine zweistündige Tour durch die Wüste, die eine Fahrt im Buggy, Sandboarding sowie einen Aussichtspunkt für den Sonnenuntergang beinhaltete. Das Sandboarding war eher ein Sandschlitteln, man legte sich kopfvoran auf das Brett und rutschte so die Sanddüne hinunter. Klingt einfach, bereitete uns jedoch mächtig Spass. Ein wolkenloser Sonnenuntergang, der die im Vordergund endlos erscheinenden Dünen in weiches, goldiges Licht hüllte, erschuf den krönenden Abschluss der Tour.

PARACAS

Ein kleines Fischerdorf an der Küste von Peru. Wir freuten uns bereits auf das Meer, das wir das letzte Mal vor über einem Monat an der Karibikküste in Kolumbien gesehen haben. Da aktuell in Peru Winter ist, war es zu kalt, um im Meer zu schwimmen, aber für einen kurzen Barfuss Spaziergang am Meer entlang reichte es dank strahlendem Sonnenschein trotzdem. Auf der Terrasse unseres Hostels hatten wir zudem eine hervorragende Meersicht sowie Blick auf den Sonnenuntergang.

In Paracas haben wir eine Bootstour zu den Ballestas Inseln gebucht, die oft als die "Galapagos Inseln von Peru" beworben werden. Leider wurden wir kurz vor Beginn darüber informiert, dass aufgrund von zu starkem Wellengang die Tour nicht durchgeführt werden konnte. Als Alternative wurde uns eine anscheinend gleichwertige Tour zur Isla Blanca schmackhaft gemacht. Etwas enttäuscht und mit hohen Erwartungen haben wir der angebotenen Alternative zugesagt. Erfreulicherweise bestand jedoch kein Grund zur Enttäuschung, die Bootstour war eine angenehme Mischung aus Informationen über die Region im Allgemeinen sowie die dort lebenden Tiere. Obwohl man die Insel nicht betreten konnte, begrüssten uns bereits bei der Ankunft die ersten, noch etwas schläfrigen Seelöwen. Des weiterten begegneten wir den süssen, kleinen Humboldt Pinguine, zahlreiche Pelikane sowie unzählige weitere Vögel.

Den Nachmittag verbrachten wir im Nationalpark Reserva Nacional de Paracas, der sich lediglich ein paar Fahrminuten ausserhalb des überschaubaren Dorfes befindet.

Wir hielten an bemerkenswert schönen Aussichtspunkten. Solch eine Landschaft hatten wir auf unserer bisherigen Reise noch nicht gesehen, so weitläufig und flach, aber mit steilen Klippen zum Meer und irgendwie karg und eintönig, aber trotzdem überwältigend schön.

Als Nächstes erwartet uns die Hauptstadt Perus, bevor es danach Richtung Amazonas geht.

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