AREQUIPA - COLCA CANYON - PUNO
ANREISE
Von Quito aus flogen wir zurück nach Peru, genau genommen in den Süden nach Arequipa. Nachdem wir Peru bereits während fünf Wochen gemeinsam mit Flavia's Bruder Manuel und seiner Freundin Mirella bereist hatten, konnten wir schon unzählige schöne Eindrücke von dem vielseitigen Land sammeln. Da die beiden bereits im Süden von Peru waren, hatten wir diesen wunderschönen Teil dazumal ausgelassen und holten dies nun nach.
AREQUIPA
Arequipa zählt seit 2000 zu den UNESCO-Weltkulturerben und nachdem wir durch die Altstadt schlenderten, konnten wir sofort nachvollziehen, wieso. Die Stadt hat einen besonderen Charme und ist bekannt als die weisse Stadt, da unzählige barocke Gebäude aus Sillar, einem weissen Vulkanstein, gebaut sind. Arequipa ist umgeben von drei Vulkanen und die Sonnenuntergänge mit den umliegenden Bergen und Vulkanen sind einzigartig. Auch wir genossen die Abendstimmung jeden Tag, sei es auf dem Plaza de Armas oder einer Rooftop Bar. In südamerikanischen Städten wird der Hauptplatz in einer Stadt oftmals "Plaza de Armas" genannt und derjenige von Arequipa war für uns der schönste von ganz Peru. Zudem hatten wir in Arequipa etwas zu feiern, hier haben wir auf ein halbes Jahr gemeinsame Weltreise angestossen! Wenn wir zurückdenken, was wir alles schon erlebt haben, können wir es manchmal selber kaum fassen.
Wie bereits in einigen grösseren Städten haben wir auch in Arequipa an einer Free Walking Tour teilgenommen, um die Geschichte und die Kultur besser kennenzulernen. Und selbstverständlich auch, um die schönen und versteckten Flecken der Stadt zu finden. Denn gemäss unserer Erfahrung haben die Guides immer einige Insidertipps parat.
Nach drei gemütlichen Tagen in Arequipa war es wieder an der Zeit für etwas mehr Bewegung, wir haben eine dreitägige Tour durch den nahegelegenen Colca Canyon gebucht. Frühmorgens um 03:00 Uhr wurden wir vor dem Hostel abgeholt. Noch etwas schläfrig stiegen wir in den Minivan ein, der uns in das 4 h entfernte Dorf Chivay brachte.
COLCA CANYON
Es gibt Zwei- oder Dreitagestouren die einem durch den Colca Canyon, dem drittgrössten Canyon der Welt, führen. Wir entschieden uns für eine Dreitagestour, damit wir etwas weniger gehetzt durch den Canyon wandern mussten, denn der Wanderweg zu der kürzeren Tour ist fast identisch. Unsere Gruppe bestand lediglich aus sieben Personen und unserem Guide Eduardo.
Unser Abenteuer im Colca Canyon startete mit einem eher mittelmässigen Frühstück, (nach einem halben Jahr auf Reise können wir Rühreier langsam nicht mehr sehen) im Dorf Chivay, von da aus fuhr uns der Minivan zum Aussichtspunkt der Anden-Kondore. Der Kondor ist der grösste fliegende Vogel der Welt und hat eine Spannweite von 2.7 - 3.2 Meter. Wir hatten unheimliches Glück, denn gleich mehrere Kondore zeigten sich, als wir beim Aussichtspunkt ankamen und flogen majestätisch ihre Kreise in unserer unmittelbaren Nähe.
Nach 15 weiteren Fahrminuten erreichten wir endlich den Ausgangspunkt unserer Wanderung. Eduardo erzählte uns spannende Geschichten zum Colca Canyon, bevor es für uns 1000 Höhenmeter runter zum Fluss des Canyons ging. Nach einer kurzen Abkühlung im Fluss wanderten wir weiter zur Unterkunft für die erste Nacht. Immer wieder erwischten wir uns, wie wir uns in der wunderschönen trockenen Landschaft mit überraschend vielen Kakteen des Canyons verloren.
Für den zweiten Tag war eine verhältnismässig kürzere Wanderung von rund drei Stunden angesagt. Vor dem Mittag erreichten wir bereits unsere Unterkunft für die zweite Nacht, die mit kühlem Pool, schönem Garten und spektakulärer Kulisse auftrumpfte. Und da wir schon so früh eintrafen, konnten wir den Rest des Tages auf dem Liegestuhl mit gelegentlicher Abkühlung im Swimmingpool geniessen.
Der letzte Tag startete bereits um 04:50 Uhr, um der starken Sonneneinstrahlung beim Anstieg zurück zum Ausgangspunkt zu entkommen. Das hat hervorragend funktioniert, denn erst ca. 15 Minuten vor dem Ziel erwischten uns die ersten wärmenden Sonnenstrahlen. Wieder oben am Rande des Canyons angekommen, gab es das langersehnte Frühstück und als Abschluss liessen wir uns zum Mittagessen ein All-you-can-eat Buffet in Chivay schmecken.
Von da aus fuhren wir mit dem Bus direkt nach Puno, einem Dorf auf der peruanischen Seite des Titicacasees. Erfreulicherweise hatte der Bus (saubere!) Panoramafenster und so konnten wir die wunderschöne Natur und den Sonnenuntergang aus dem Bus heraus geniessen. Als wir an einer Lagune unzählige Flamingos entdeckten, machte unser Fahrer für uns noch einen kurzen Halt, sodass wir die Möglichkeit hatten, ein Foto zu schiessen.
PUNO
Puno liegt am bekannten Titicacasee, der sich über die beiden Länder Peru und Bolivien erstreckt. Wir hatten bereits im Vorfeld eine Tagestour zu den Floating Uros und zur Insel Taquile gebucht, da wir hier nur einen Tag zur Verfügung hatten. Wir wurden bereits von anderen Backpackern vorgewarnt, dass die Floating Uros mehr Show als Kulturerbe seien und dass es sich dabei nur um klassischen Massentourismus handle. Im Nachhinein können wir das leider bestätigen, da wir dies ebenfalls so empfanden. Bereits nach wenigen Minuten hätten wir die schwimmenden Inseln am liebsten wieder verlassen, auf uns wirkte das Ganze so gestellt und unauthentisch. Wenigstens war das Nachmittagsprogramm auf der Insel Taquile ganz angenehm, von hier aus hatten wir eine wunderbare Aussicht auf das höchstgelegene schiffbare Gewässer der Welt und die Insel erinnerte uns von der Landschaft teilweise an die mediterranen Küsten der französischen Riviera.
Nun verabschieden wir uns endgültig von Peru und freuen uns auf Bolivien, das achte Land auf unserer Weltreise.