PUERTO MORELOS - TULUM - BACALAR - PALENQUE
PUERTO MORELOS
Am Freitagmorgen machten wir uns mit dem Bus von Mérida auf den Weg nach Puerto Morelos. Nach ungefähr fünf Stunden Fahrt mit Umsteigen in Cancún, erreichten wir das kleine Dorf Puerto Morelos, das zwischen Cancún und Playa del Carmen, an der Karibikküste von Mexiko liegt. Wobei wir die letzten drei Kilometer von der Busstation in Joaquin Zetina Gazca zum Hostel in Puerto Morelos zu Fuss zurücklegten. Der Weg zwischen den beiden Ortschaften besteht aus einer einzigen schnurgeraden Strasse, die links und rechts von Dschungel und Mangroven umgeben wird. Nach wenigen Minuten ist uns eine merkwürdige Warntafel «Vorsicht Krokodile» aufgefallen und als sich die Tafel nach einigen Minuten wiederholte, fragten wir uns, ob es hier tatsächlich Krokodile gibt. Später im Austausch mit Ortsansässigen haben wir herausgefunden, dass die Panzerechsen tatsächlich dort leben. (Den Retourweg haben wir dann per Van im Collectivo zurückgelegt)
Puerto Morelos stand ursprünglich nicht auf unserer Mexiko Reiseliste. Da Flavia von ihrem ehemaligen Arbeitgeber als kreatives Abschiedsgeschenk einen Helikopterflug über die Küste der Rivieria Maya erhielt, dessen Start- und Landepunkt etwas ausserhalb von Puerto Morelos war, haben wir die Ortschaft in unsere Planung integriert. Die Anreise zum Helipad war sehr abenteuerlustig. Wir dachten, wir sparen uns das Geld für ein Taxi und fahren stattdessen mit einem Collectivo hin. Das ist ein kleiner Minivan, der überall anhält, wo Fahrgäste ein- oder aussteigen möchten. Somit lies der Fahrer uns auf der anderen Strassenseite unweit des Helikopterstartplatzes heraus. Nur war dies keine normale Strasse, sondern die Carretera Federal 307. Eine Autobahn, die wir nun mit unseren Flipflops überqueren mussten. Unser Adrenalinspiegel stieg bei diesem Vorhaben bereits deutlich an, und das schon vor dem Helikopterflug! Nun ja, was sollen wir sagen, wir haben es unbeschadet überstanden und für die lokale Bevölkerung ist das gang und gäbe.
Der Helikopterflug war phänomenal und ein einzigartiges Erlebnis. Es herrschte an diesem Tag wunderschönes Wetter mit perfekten Sichtverhältnissen. Somit konnten die wunderschönen verschiedenen Farben des Meeres von oben bestaunen und einfach nur geniessen. Nach planmässigen 25 Minuten war der Rundflug leider bereits zu Ende und ein Fahrer brachte uns, passend zu diesem exklusiven Erlebnis, im schwarzen Cadillac Escalade zurück zu unserer Unterkunft, direkt vors Hostel 😎.
Mit einem fast schon kitschigen, jedoch wunderschönen Sonnenuntergang auf der Dachterrasse des Hostels, begleitet von einem kühlen Bier, ging ein faszinierender Tag zu Ende. Am nächsten Tag stand bereits die Weiterreise nach Tulum an.
TULUM
Tulum ist ein sehr touristischer Ort und fast alles, egal ob Restaurants, Bars, Hotels oder Läden sind im gleichen Stil gebaut oder dekoriert, um eine spezifische Zielgruppe hipper und junger Touristen anzusprechen. (Alex Spanischlehrerin in Playa del Carmen nannte diese Zielgruppe «Tuluminasti» was wir im Nachhinein sehr passend fanden). Entsprechend hoch ist das allgemeine Preisniveau, für 800 Pesos (ungefähr CHF 39.-) soll es hier angeblich die teuerste Pizza von Mexiko geben.
Direkt vor Tulum liegt das Mesoamerican Reef, das nach dem Great Barrier Reef das zweitgrösste Korallenriff der Welt ist. Deshalb wollten wir unbedingt schnorcheln gehen. Wir haben uns für eine geführte Schnorcheltour entschieden, die gemäss anderen Reisenden aus dem Hostel, direkt am Strand am kostengünstigsten angeboten wird. Am Morgen machten wir uns zu Fuss auf den rund eineinhalbstündigen Weg von Tulum Dorf an den öffentlichen Strand von Tulum. Schon nach wenigen Schritten im Sand, haben wir den ersten Touranbieter gefunden, der bereit war, den Preis noch etwas zu senken, sodass wir uns bereits zehn Minuten später in einem kleinen Boot, mit drei weiteren Touristen aus Mexiko-Stadt, befanden. Als Erstes machten wir einen kurzen Halt vor den Mayaruinen in Tulum. Dies sind die einzigen Mayaruinen, die sich direkt am Meer befinden und sind somit aussergewöhnlich. Die Perspektive aus dem Boot hat viele Vorteile, keine erkennbaren anderen Menschen auf den Fotos, fantastische Panoramasicht und kein Eintrittsgeld für die Ruinen. Rund einen Kilometer entfernt von der Küste begaben wir uns mit unserer Schnorchelausrüstung ins warme Wasser und folgten unserem Guide entlang dem wunderschönen Reef hin zu einem Fleck im Meer mit Schildkröten und Rochen. Wir hatten offenbar grosses Glück, denn uns begegneten unzählige farbige Fische, vier Schildkröten sowie mehrere Rochen. Wir waren von dem Erlebnis schlicht überwältigt, definitiv unser Highlight in Tulum.
Zurück im Hostel erwartete uns ein lustiger Abend mit Beerpong und spannendem Austausch mit anderen Reisenden. Der Austausch mit anderen Reisenden hilft uns immer wieder, unsere Planung zu optimieren.
Alles in allem hatten wir, dank dem hervorragenden Hostel und dem Schnorchelausflug, eine tolle Zeit in Tulum, zwei Nächte haben uns an diesem touristischen Ort mit viel Einheitsbrei jedoch definitiv gereicht.
BACALAR
Unsere Unterkunft lag mitten im Zentrum direkt am «Zócalo», (auf Spanisch wird der Hauptplatz / zentrale Platz einer Stadt Zócalo genannt und nein es hat nichts mit einem Zoo zu tun 😊) und nur wenigen Gehminuten von der malerischen Lagune entfernt. Direkt nach der Ankunft und dem Check-in begaben wir uns zu der nächstgelegenen Badi an der Lagune, um uns von der Busfahrt zu erholen. Beim Baden bemerkten wir, dass die Lagune aus Süsswasser besteht, was uns zur Abwechslung Freude bereitete.
Bacalar ist beliebt für Boots-, Kajak- und Segelausflüge in der wunderschönen Lagune. Du kannst es dir sicherlich denken, für welche Tour wir uns entschieden haben. Natürlich für eine Segeltour! Wir freuten uns riesig, wieder einmal auf einem Segelboot unterwegs zu sein. Aus Kostengründen wählten wir eine Gruppentour. Doch wir hatten Glück, obwohl wir eine «Collectivo» Tour mit mehreren Teilnehmern buchten, waren wir nebst Skipper Mario die Einzigen auf dem Katamaran. Somit hatten wir eine Privattour zum Preis der Gruppentour, Jackpot! Mario zeigte uns die Lagune von der schönsten Seite, während drei Stunden segelten wir mit seinem kleinen, aber schnellen Katamaran auf der Lagune umher und machten verschiedene Badestopps, genossen ein kühles Bier und eine Papaya frisch aus dem Garten von Mario.
Während unseres Aufenthalts in Bacalar betrachteten wir zudem den spektakulären Sonnenaufgang und besuchten die verschiedenen Cenoten, die die Lagune umgeben. Da uns Bacalar wirklich ausserordentlich gut gefiel, sind wir spontan eine Nacht länger als geplant geblieben und konnten so die Lagune mit den malerisch schönen Farben noch etwas länger geniessen.
PALENQUE
Du hast die Ortschaft Palenque zuvor noch nie gehört? Wir bis vor Kurzem auch nicht! Aufgrund von Recherchen im Internet und Gesprächen mit anderen Reisenden haben wir uns gegen die geplante Reise nach Belize und für Guatemala entschieden. Belize ist aktuell wegen andauernden Coronamassnahmen umständlich zu erreichen und der Grenzübergang ist entsprechend teuer und mühsam. Von Guatemala haben wir nur Gutes gehört und freuen uns sehr, die nächsten Wochen dort zu verbringen. Von Palenque fährt ein Minivan nach Flores, Guatemala und somit ist es der optimale Ausgangsort für unsere Weiterreise. Das ist der Hauptgrund, weshalb wir hier angekommen sind. Die Zeit in Palenque verlief ruhig und wir hatten die perfekte Unterkunft, um die Abenteuer der letzten Wochen zu verarbeiten. Die Unterkunft liegt zentral in der Stadt, jedoch mit einer Gartenterrasse mit Blick ins Grüne. Wobei Garten vermutlich ein wenig untertrieben ist, es ist eher ein Dschungel. Auf dieser Terrasse konnten wir Stundenlang sitzen und einfach den Geräuschen der Natur zuhören und die wunderschönen Tiere, die vorbeischauten beobachten und fotografieren. Melissa, die verschmuste Hauskatze war ein stetiger Begleiter auf der Terrasse, beobachtete mit uns das Geschehen und liess sich sehr gerne streicheln.
Für Alex gab es hier in Palenque für 50 Pesos (CHF 2.50) noch einen neuen Haarschnitt im kleinsten Coiffeursalon, den wir bis jetzt gesehen haben.
Funfact: In Mexiko wurde der VW Käfer bis ins Jahr 2003 produziert (DE bis 1978) und es ist auch heute noch ein sehr beliebtestes und weitverbreitetes Fahrzeug in Mexiko. Deshalb ist er auf den Strassen häufig anzutreffen.
Mit diesem Blog verabschieden wir uns nach dreieinhalb wundervollen Wochen aus Mexiko. Es war spannend, erlebnisreich und wir haben uns immer und überall wohlgefühlt, somit können wir die bereisten Ortschaften in Mexiko wärmstens empfehlen. Bis Bald aus Guatemala.